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Ursprünglich hatte die dtm group an ihrem Standort in Meckenbeuren am Bodensee ein Backup-Rechenzentrum geplant. Zuerst war die Location direkt neben dem Unternehmenskonferenzraum schwierig, doch dann erkannten die Betreiber

den zusätzlichen Mehrwert: als Showroom zur unmittelbaren Produkt- und Prozessvorführung. So wurde kurzerhand umgebaut und die IT-Infrastruktur angepasst, um ein lebendes Demo-Datacenter zu schaffen. Heute laufen hinter Sicherheitsglas mehrere Systeme parallel, um den Besuchern mögliche RZ Alternativen live zu präsentieren.

Architektur und Klimasystem

Das Demo-Rechenzentrum entstand nach und nach. Zunächst plante und realisierte das Unternehmen das ursprünglich geplante Backup-RZ: Durch Redundanz wurde die Ausfallsicherheit erhöht sowie allgemein der Bedarf nach mehr Datenvolumen sichergestellt. Da im Bürogebäude dafür kein Raum mehr zur Verfügung stand, entschieden sich die Verantwortlichen, auf das Obergeschoss des benachbarten Lagergebäudes auszuweichen. Eine ausreichend große Nische, angrenzend an den Konferenzraum, war die strategisch günstigste Position für das Backup-RZ. Der Ausbau zum Demo-Datacenter folgte erst in einem zweiten Schritt.



In der ersten Phase entstand eine klassische Kaltgangeinhausung aus zwei sich gegenüberstehenden Reihen zu je drei Racks mit 45 Höheneinheiten. Für die Kühlung wurde ein Frontcooler von BM Green Cooling eingesetzt. Das System sorgt dafür, dass die Kaltluft, die durch das Doppelbodensystem von Weiß strömt, direkt an die Verbraucher geleitet wird. Die Besonderheit: Allen installierten Servern wird über die gesamte Schrankhöhe eine gleichbleibend kalte Luft zugeführt. Der Kühlung zugeschaltet ist außerdem ein Freikühler, der den größten Teil der Leistung übernimmt. Im Sommer kann darüber hinaus Kaltwasser eingesetzt werden. Durch die Doppelbodenplatten wird dann über denselben Kaltwasserkreislauf Kühlmittel vom Kühlregister der Luft angesaugt und kalte Luft abgegeben.

 

Sicherheit im Besucherbetrieb

In der zweiten Phase waren dann zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Da an das Rechenzentrum der Konferenzraum angrenzte, musste unter anderem die anfallende Geräuschemission der Kühlung reduziert werden. Zudem entstanden neue Anforderungen an die Sicherheit: Einerseits musste das Datacenter vor Fremdzugriff besonders geschützt werden, andererseits war der Schutz der Konferenz- und Schulungsteilnehmer gesondert sicherzustellen. So entstand – Not macht erfinderisch – die Idee, das Rechenzentrum durch eine große Glasfront sichtbar zu machen und für Schulungen und Vorführungen einzusetzen.Das Ziel war es, auf diese Weise Branchenkompetenz direkt im laufenden Betrieb zu demonstrieren. Im Bereich der Branddetektion vertraute das Unternehmen dabei auf seinen Partner Minimax. Der Schleswig-Holsteinische Hersteller von Löschanlagen hat das Rechenzentrum analysiert, die Anlage dimensioniert und installiert. Das umfasste neben Rauchmeldern im Deckenbereich und in den Doppelböden auch die Installation der Rohrleitungen sowie die Brandmeldezentrale vor dem Rechenzentrum. Diese steuert die 3M-Löschanlage. Weil die RZ-Besucher ja in unmittelbarer Nähe sitzen, übernimmt sie eine wichtige Aufgabe: Freigesetzt werden kann jetzt nur die genau richtige Menge Löschgas, am richtigen Ort, beim richtigen Gerät.

Monitoring und Optimierung

Zur Stromversorgung verbaute dtm in der Einhausung eine modulare und skalierbare USV der Firma Wöhrle, die dem erforderlichen Leistungsbedarf angepasst werden kann: Im Sinne der Redundanz und der alternativen Betriebssysteme wird jedes Rack über zwei getrennte Stromkreise versorgt. So sind alle Schaltschränke nicht nur an die USV und an das Netz angeschlossen. Beide Kreise gehen zur Strommessung und Qualitätsprüfung auch über die Anlage. Die Messmodule kommen von der Firma Bachmann. Sie ermitteln als Power Usage Effectiveness (PUE) den konkreten Verbrauch der einzelnen Gerätschaftengruppen und sind daher jeder Power Distribution Unit (PDU) vorgeschaltet. Zusätzlich werden alle Hilfssysteme wie Kühlung und Brandmeldung durch die Vorschaltung überwacht und ausgewertet. Das ermöglicht detaillierte Rückschlüsse auf den gesamten Stromverbrauch des Rechenzentrums und in Folge auf dessen Optimierung. Zur permanenten Überwachung der Gerätesicherheit wird auch der Differenzstrom über alle Geräte gemessen. Hinzu kommt die Messung der Qualität der Netzversorgung, um Fehler und Oberschwingungen zu erkennen. Die videoüberwachte Zutritt wird durch einen Chip mit Elektronik-Key gesteuert und geregelt. Zudem sind alle Zutrittsbefugten eigens geschult, um im Notfall die Sicherheit der Besucher des Showrooms zu gewährleisten.

 

Modernes Remote-Management

Diese Informationen visuell aufzubereiten übernimmt der von dtm entwickelte EnviMonitor. Die Software erlaubt das Remote-Monitoring aller SNMP-fähigen Sensoren für die Größen Temperatur, Luftfeuchte, Luftstrom, Taupunkt, Leistung, Leckage, Bewegung, Kontakt und Geräuschpegel. Der Monitor unterstützt jedes webfähige Endgerät und Betriebssystem. Der Zugriff ist passwortgeschützt und für mobile Clients aus dem öffentlichen Netz durch HTTPS gesichert. Somit lässt sich die gesamte Infrastruktur des Rechenzentrums inklusive Umgebungsbedingungen und Kameras in Echtzeit oder nachträglich vom PC am Arbeitsplatz ebenso wie vom Tablet oder Smartphone aus, über Windows, Android oder iOS überwachen – so einfach und transparent als wäre man direkt vor Ort.

 

hier zur Software EnviMonitor

hier zum Beitrag auf MittelstandsWiki

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