Juli 2022
In den Medien fällt immer wieder ein Begriff: NFT. Was aber ist damit gemeint? Teil 3 unserer Serie zur Blockchain gibt Auskunft.
NFTs (Non-fungible-Tokens) sind sozusagen digitale Echtheitszertifikate, welche meist in der Ethereum-Blockchain erstellt werden. Häufig werden aber auch die Flow- und Binance-Blockchains dafür genutzt. Jedes NFT ist einzigartig und nicht austauschbar und damit das genaue Gegenteil der ebenfalls auf Blockchain basierenden Kryptowährungen. Besitzt man eine gewisse Anzahl an Bitcoins, ist es egal welche Bitcoins es sind, weil jeder Bitcoin den gleichen Wert besitzt und somit austauschbar ist.
NFTs werden in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Sehr stark vertreten sind sie derzeit bei digitaler Kunst. Diese digitale Kunst kann aus Bildern, Videos oder Musik und dem dazugehörigen Eigentumsnachweis bestehen und existiert nur in der entsprechenden Blockchain. Die Kunstwerke selbst sind häufig nicht einmal besonders spektakulär. Allein die Tatsache, dass sie durch ihren unveränderbaren, digitalen Eigentumsnachweis einzigartig sind, sorgt dafür, dass sie teilweise sehr hohe Preise erzielen. Aus diesem Grund setzen mittlerweile unter anderem auch Prominente und große Sportvereine auf NFTs und bieten diese für ihre Fans zum Kauf an. Der Verkauf von NFTs läuft über Smart Contracts, bezahlt wird meist mit Kryptowährungen.
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NFTs kommen auch in Computerspielen zum Einsatz und können dort über im Spiel existierende, eigene Kryptowährungen erworben werden. Teilweise lassen sich diese Kryptowährungen sogar in real existierende Kryptowährungen umtauschen. So kann auch ein virtueller Verkauf eines NFTs in der realen Welt Geld einbringen.
Ein weiteres Einsatzgebiet von NFTs ist die Funktion des digitalen Echtheitszertifikates für real existierende Gegenstände. Dies können Immobilien, Schmuck, Diamanten, Autos oder sonstige Wertgegenstände sein. Durch Anlegen des Gegenstandes als NFT, kann jede Transaktion nachvollzogen werden und es ist immer sofort klar, wer den Gegenstand gerade besitzt. Dies soll es Kriminellen unmöglich machen, gestohlene Wertgegenstände weiterzuverkaufen.
Fazit
NFTs sind eine vielversprechende Technik, die gerade im Bereich der eindeutigen Identifikation von Eigentumsverhältnissen großen Mehrwert bieten. Denn dadurch kann die Gefahr erheblich verringert werden, dass gestohlene Ware unerkannt weiterverkauft oder Fälschungen in den Umlauf gebracht werden.
Ein großer Kritikpunkt besteht in der Nutzung als digitale Kunst- und Sammlerobjekte. Bekannte Persönlichkeiten, Sportvereine, Musiker und viele mehr stehen im Verdacht, nur aus Profitgier in den Hype um NFTs einzusteigen und Fanartikel und Kunstwerke, die eigentlich kaum einen echten Wert haben, überteuert anzubieten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die für die Erstellung eines NFTs benötigte Energie teilweise dem Energiebedarf eines durchschnittlichen Menschen im Zeitraum von zwei Monaten entspricht. Die Kritik gilt aber im Prinzip für alle Blockchain-basierten Anwendungen, da diese immer viel Rechenleistung erfordern.
Dieser Energieverbrauch und der zugehörige CO2-Fußabdruck können aber durch den Einsatz besonders energieeffizienter Rechenzentren, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden und keine Kompressionskälte zur Kühlung benötigen, deutlich reduziert werden.
Wenn sich also der Markt für NFT-Kunst etwas normalisiert, mehr auf Energieeffizienz geachtet wird und sich die Anbieter für NFT-basierte Echtheits- und Eigentumszertifikate weiter etablieren, steht einem breiten Durchbruch von NFTs nichts mehr im Weg.